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W. A. Mozart - Die Entführung aus dem Serail - Theater Plauen Zwickau

2023

Kupich, der hier die erste "Entführung" seiner Karriere präsentiert, lässt seine Akteure und Akteurinnen mit (künstlichen) Äpfeln, Zitronen und Orangen hantieren, zudem sind über die Bühne neun Puzzlewürfel à 45 Zentimeter Kantenlänge verteilt, die als Sitzgelegenheit,
Fluchttreppe, Waffe, Spielmaterial dienen und schließlich das Schiff abbilden, mit dem die zwei glücklichen Paare die Heimreise antreten, nachdem ihnen Bassa die Freiheit geschenkt hat. Er ist zur Erkenntnis gelangt, dass Leid - Belmontes Vater hat ihm, wie sich herausstellt, vor langer Zeit
übel mitgespielt - nicht durch Rache, durch neues Leid, zu tilgen ist. Da blitzt schon die Aufklärung hervor, der humanistische Gedanke soll einem später bei Mozart wiederbegegnen: "In diesen heil‘gen Hallen kennt man die Rache nicht."
Die Plauen-Zwickauer "Entführung" ist ein glückliches Zusammentreffen von überzeugenden, gesanglich in einer Liga agierenden und interagierenden Darstellern und Darstellerinnen. [...] Es lohnt sich, sich mal wieder entführen zu lassen.

 

Torsten Kohlschein, Freie Presse 05.03.2023

 

Antonín Dvořák - Rusalka - Theater Plauen Zwickau

2022

Mit großem Beifall hat das Publikum am Sonntagabend im Zwickauer Gewandhaus die Premiere von Antonín Dvoráks Märchenoper aufgenommen - der ersten Inszenierung am Haus seit 40 Jahren.

 

Man kann es in fünf Worten zusammenfassen: Das Warten hat sich gelohnt. Der Vorhang hatte sich noch nicht ganz geschlossen, der Schlussakkord war noch nicht verklungen, da brandete am Sonntagabend zum Ende der seit 40 Jahren ersten Premiere einer Inszenierung von Antonín Dvoráks Oper "Rusalka" im Zwickauer Gewandhaus bereits tosender Beifall auf.... […]

 

Was soll man sagen? Den 1901 uraufgeführten Stoff hat Kupich modern, aber zugänglich, ohne elitäre Verstiegenheit als Märchen inszeniert, das bis heute fesselt, unterhält, nachdenklich macht und, wie einige Zuschauerinnennach der Premiere bekannten, auch zu Tränen rührt. Viel mehr kann man von einer Oper nicht verlangen.

 

Torsten Kohlschein, Freie Presse 10.10.2022

 

R. Wagner - Das Rheingold - HfM Rostock

2021

Zum einen natürlich, dass die HMT über eine Studentenschaft verfügt, die bereits mit einem sehr hohen sängerischem Niveau das Studium antritt. Und so ist man in der Lage, fast alle Partien doppelt zu besetzen und somit alle zwei Tage spielen zu können. Hinzu kommt Horst Kupich (ehemals Stralsund, IOCOberichtete über seinen Tannhäuser, demnächst wird er in Zwickau agieren) als Regisseur mit einem äußerst detailverliebten Konzept für diese Oper.

 

 

Benjamin Staeren - Die Schneekönigin - Deutsche Erstaufführung - Theater Vorpommern 2019

 

Albrecht Thiemann schreibt in seinem Vergleich der Opernversionen von Schneekönigin aus München, Berlin und Stralsund folgendes zur Inszenierung des Theaters Vorpommern: " Staeren hat den Stoff als Familienoper angelegt, in einem anspielungsreichen Spielmix, der dem Affen Zucker gibt, und in Operndirektor Horst Kupich den rechten Partner für ansehnliche sznische Arrangements gefunden".   Weiterhin nannte er die Inszenierung:  "gehobene Unterhaltung  für alle" .

Opernwelt Februar 2020

                                                                                                                           9

Kupichs Inszenierung glich in Text, Handlung und Komposition seiner großen Schwester in Malmö. Katarzyna Rabczuk spielte und sang die zerstörerische Schneekönigin hervorragend mit heller, eisiger Stimme. Das Philharmonische Orchester Vorpommern unter der Leitung von Alexander Steinitz unterstrich die Szenerie mit Staerns farbigen Tönen. Einen kalten, unglücklichen Kay spielte authentisch Semjon Bulinsky.

Gerda wächst über sich hinaus

In einigen Punkten unterschied sich Kupichs Inszenierung dann doch: So macht Gerda, feinfühlig von Franziska Ringe dargestellt, die größte Entwicklung durch, wächst mit der Hilfe vieler Freunde, wie der Krähe (Maciej Kozlowski) und der Räubertochter (Pihla Terttunen), über sich hinaus, lernt Verantwortung und Toleranz zu leben. Auch das Ende des Märchens ist anders: Die Gefühl-Verstand-Dichotomie löst sich nicht in einem Sieg über die Schneekönigin, sondern in dem Sieg der Liebe über das Böse auf. Als Zeichen dessen singen die Schneekinder, dargestellt vom Kinderchor des Theaters Vorpommern und der Musikschule Stralsund: „Die Kälte der Welt darf sich nicht weiterverbreiten, lasst Wärme, Liebe und Schönheit uns begleiten“.

Beeindruckend, wie Jakob Knapp, Bühnen- und Kostümbildnerin, Großmutters Wohnzimmer, Blumengarten und Eispalast durch die wechselnde Anordnung von neun an Eiskristalle erinnernde Wandvorhänge darstellt! Die pompösen Kostüme der Schneekönigin, der Blumenfrau und -kinder, der Prinzessin, der Räuber und des Rentiers verliehen dem Stück einen märchenhaften Zauber.

Annemarie Bierstedt, Ostsee-Zeitung.de, 01.12.19

 

M. Weinberg - Wir gratulieren/ J. Offenbach - Häuptling Abendwind - Theater Vorpommern 2019

 

Dramatische Gesellschaftskritik und Kannibalen-Parodie

Gratulieren kann man aber auch dem Theater selbst, denn Horst Kupich (Inszenierung), Jakob Knapp (Bühne und Kostüm) un Katja Pfeifer (Dramaturgie) haben sich für diesen ambivalent unterhaltsamen Doppelabend allerhand einfallen lassen. Sie nutzen sowohl rein äußerlich Verbindendes (Festmahl) als auch die konträren Situationen als Brennpunkt für entweder individualdramatische oder grotesk politische parodierte Handlungen. Der Spaß am Spiel - mal mit, mal ohne tiefere Bedeutung - wird darüber nicht vergessen. [...] So wirkt der Abend schon mal mit heftig beziehungsweise grotesk genüsslich und so konträr wie überzeugend realisierter Darstellung. [...] Ein perfekt durchgestylter, ausgefeilt präsentierter Abend, geprägt von starken sängerischen wie darstellerischen Leistungen sowohl im Dramatischen (Weinberg) als auch im lustvoll überbetonten Bühnenspaß Offenbachs. [...] Spannende Verlautbarungen aus konträren Klang - und Gedankenwelten. Geburtstagsgeschenke mit Anpruch.

Ostseezeitung 20.05.2019

 

G. Puccini - La Bohème - Theater Vorpommern 2018

 

Volle Herzen

Jürgen Otten schreibt in der Opernwelt vom Februar 2019 - nachdem er den ersten Teil als zu kitschig inszeniert bezeichnet - folgendes über den zweiten Teil:

“Und dann ist da plötzlich dieses irre Bild. Ein Hochhausfront, hässlich und glatt, die Fassade mausgrau, wie ungewaschene Wäsche; davor ein von Maschendrahtzaun gesäumter Menschenkäfig zur Rechten sowie ein versiffter Treppenaufgang zur Linken. Mittendrin die Protagonisten der Vergeblichkeit, die – eine optische Täuschung macht’s möglich – größer scheinen als sie sind in der Puppenstube namens Problemkiez, […]. Jetzt kommt das Stück zu sich und wir evident, dass es sich um eine eher triste Sozialstudie handelt, der nichts von jener schwärmerischen Verklärung anhaftet, die so gern mit dem Begriff Bohème in eins gesetzt wird.“

Über den Schluss schreibt er: „Und das ist nicht mehr kitschig. Das ist auf berührende Art und Weise authentisch.“

Opernwelt Februar 2019

 

Für Regisseur Horst Kupich ist es bereits das dritte Mal, dass er jene Oper, die vielen als Meisterwerk Puccinis gilt und zum Standard-Repertoire vieler Häuser gehört, auf die Bühne bringt. Zuletzt inszenierte er „La Bohème“ 2011 für die Landesbühnen Sachsen in Radebeul. Dabei hat sich der Regisseur zeitlich immer weiter vorgetastet und die Oper, die im Paris um das Jahr 1830 spielt, zuerst ins 19., dann ins 20. Jahrhundert verlagert. Die aktuelle Produktion dürfte zugleich die revolutionärste sein, um das Lebensgefühl der Bohemians zum Ausdruck zu bringen, dafür hat Kupich die70er Jahre gewählt: eine Zeit des Aufbruchs, politisch wie künstlerisch. Und doch ist es weniger der große politische Ansatz, den Kupich verfolgt. Es sind die kleinen Dinge, der „große Schmerz in kleinen Herzen“ (Puccini) der einfachen Leute aus den unteren sozialen Schichten, den Puccini wie mit einem Vergrößerungsglas untersucht, und den auch Kupich in den Fokus der Inszenierung rückt. […] Kupichs Figuren sind liebevoll gezeichnet. Auch, wenn Habitus und Kostüme hin und wieder ein wenig plakativ und schrill wirken, gelingt es dem Regisseur gut, die Seelenzustände der verzweifelten Künstler herauszuarbeiten. Dichter Rodolfo hat eine Schreibblockade, Maler Marcello beschäftigt sich täglich erfolglos aufs Neue mit seinem Gemälde des „Roten Meeres“, Philosoph Colline zieht sich immer weiter zurück und Musiker Schaunard, der weniger mit seiner Musik, sondern eher mithilfe von Tricks an Geld kommt. Der tägliche Überlebenskampf wird verdrängt durch ausufernde Partys, die bei Kupichs Inszenierung auch schon mal im Kokainrausch enden. Der Regisseur zeichnet ein Bild der Künstler als Egoisten, als Selbstdarsteller, unfähig, Empathie zu empfinden. Und so ist Rodolfo mit Mimìs Krankheit völlig überfordert und es kommt zur Trennung. Erst Mimìs Tod bringt die Protagonisten zum Nachdenken. Trotzdem bleibt die Botschaft: Im Grunde stirbt jeder allein. Eine Botschaft, die in einer Gesellschaft, in der man droht, mit Empathie auf der Strecke zu bleiben und der Tod fast systematisch ausgeklammert wird, aktueller ist, denn je. Kupichs Inszenierung ist modern, frisch und energetisch, was nicht zuletzt an dem jungen Ensemble liegt. Untermauert wird das vom imposanten Bühnenbild.

Ostseezeitung 03.12.2018

 

W.A. Mozart - Die Zauberflöte - Theater Vorpommer 2018

 

Eine Oper als Bildungsroman

 

Das Theater Vorpommern setzt bei der Premiere von Mozarts „Zauberflöte“ in Stralsund auf die Faszination des fortgesetzten Stilbruchs

[…]Operndirektor Horst Kupich präsentierte seine Sicht. Ihm ist das Werk eine Art „Bildungsroman“ (W. Konold) und der Weg Taminos zu höherer Erkenntnis vor allem der Weg zu sich selbst. Erfahrbar wird das als „Initiationsdrama“, in dem der gänzlich Unerfahrenen Einsichten und Erkenntnisse sammelt, geradezu obsessiv ungewöhnliche Aufgaben erfüllt und damit Weisheit und Menschlichkeit erlangt.

Mit offenem Finale, denn das Traumpaar verlässt die erlauchte Versammlung, Ziel unbekannt! Das alles geht nicht ohne die Liebe Taminas und den alternativen Papageno als „alter ego“. So weit so (fast) normal! Weiteres wichtige, nicht selten verwirrendes, Drumherum des Werkes bleibt Spielwiese für fantasievolle Einfälle und die erklärte Absicht, auch damit Türen fürs Werkverständnis zu öffnen, Fragen zu provozieren, ohne gleich Antworten mitzuliefern – und Spaß zu haben!

Ein bisschen gemutmaßt werden darf aber schon: über drei putzige alte Damen (Mozarts Knaben!), den Vogel Phönix (!), einen Ariadne-Faden, die Funktion von Brillen und Kostümen, Wände malernde Geharnischte und einiges mehr. Konzeptionell gedacht wurde viel; wurde es erkannt? Zumindest provozierte es Aufmerksamkeit und Nachdenken über ein Geschehen, das in eher nüchternem und wenig märchenhaftem Ambiente (Bühne und Kostüm Jacob Knapp) die gar nicht so eindeutigen Welten von Gut (Sarastro) und Böse (Königin der Nacht) zu charakterisieren sucht. Die Hauptstränge einer insgesamt so vielschichtigen wie uneinheitlichen Handlung aber sind klar, die Personen identifizierbar charakterisiert. Ekkehard Ochs

Ostseezeitung 15.5.2018

 

 

A. Previn - Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire) - Theater Vorpommer 2017

 

Jan Brachmann von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bezeichnete Horst Kupichs Inszenierung „durch die wohltuend klare Erzählweise“ als überzeugend. „Widersinnig, aufreizend, geradezu pervers ist die gute Laune von Stella Kowalski mit ihren glücksglucksenden Räkel-Vokalisen, die sie beim Ankleiden zwischen Ehebett und Kombi-Herd aus ihrem biegsamen Körper entlässt. Ihre Schwester Blanche – immer noch etepetete, obwohl sie keinen Cent mehr in der Tasche hat – steht daneben und fasst es nicht: ‚Wie kannst Du Dich nur von diesem Polacken beschlafen lassen? Der hat doch keine Kultur! …“ Für den FAZ-Redakteur zählt diese Szene zu den stärksten der Inszenierung.

FAZ, 21.12.2018

In der Opernwelt erwähnt Jan Brachmann in seinem Artikel über die vorest gescheitere Fusion des Theaters Vorpommer und der Theater und Orchester GmbH Neubrandenbrg/Neustrelitz die Inszenierung als sehr "spannungsvoll".

Opernwelt Februar 2016

 

Manchmal kann die Gattung Oper die Substanz einer Geschichte geradezu retten [...] Mit der Stralsunder Aufführung unter [...] der Regie von Horst Kupich - formbewußt, ergreifend und mit feinen Nuancen - präsentiert sich Opernensemble und Orchester auf beeindruckendem Niveau . [...] Gerade die Komplexität der nicht einfachen Wahrheiten kann diesen Abend zum nachhaltigen Ereignis machen. Und der Umstand, dass über Figuren und modernes Leben zu diskutieren ist, ist wohl nicht der häufigste Effekt nach Opernaufführungen

Die Deutsche Bühne 26.11.2017

 

Horst Kupich schuf eine klar gegliederte Inszenierung und nutzte den ihm von Christopher Melching entwickelten Bühnenraum geschickt und vielseitig aus, man konnte das Stück jederzeit verstehen und die Handlungsweisen nachvollziehen. Dabei war die Personenführung durchaus stimmig, wenn auch nicht jede Nuance zum Tragen kam und beispielsweise im Umfeld des Stanley Wünsche offen blieben bzw. eine gewisse, auf Brutalität und Lautstärke reduzierte Beschränkung nicht zu übersehen waren. Möglicherweise war das auch den Besetzungsmöglichkeiten geschuldet.

Online Merker 25.11.2017

 

G. Verdi - Ein Maskenball - Theater Vorpommern 2017

 

Stockholm oder Boston? Der stellvertretende Hausherr entscheidet sich zunächst für  einen italienischen Operettenstaat, was im
ersten Bild zu den üblichen Augenschmerzen führt. Danach hat Operndirektor Horst Kupich, der diesen Verdi eigenhändig inszeniert, seinem Ausstatter weitgehend Farbenverbot verordnet: nur noch rot und schwarz, dazu etwas weiß! Die Sache läuft nun in optischer Hinsicht optimal. Es gibt keinerlei Dekoration, keinen Nippes, die Protagonisten beherrschen die Szene, unangefochten von Requisiten, was angesichts der Besetzung ein reines Vergnügen ist. [...] Glückliches Greifswald, das solche Leute unter Vertrag hat!

Opernwelt 5/2017

 

Mithin ist der Inszenierung Horst Kupichs der historisch belegbare Bezug - als revidierte Fassung zugänglich - weniger wichtig als die Überzeugungskraft eines ortsunabhängigen, zeitlosen Geschehens um politische Kabale und eine tragische Dreiecksbeziehung. Und das ist zu begründen: mit einer Aufführung, die im traditionellen auf vertiefende, auch zuspitzende Einfälle nicht verzichtenden Rahmen ganz auf Verdis Gespür für die Musikträchtigkeit des szenisch zugespitzten Wortes und seiner psychologisch vertiefenden, musikalischen Gestaltung setzt. Auf karger, meist schwarzer Bühne und in kontrastierend farbenüppiger Ausstattung (Jakob Knapp a. G.) vollzieht sich ein Geschehen, das seine Glaubwürdigkeit als Kunstform Oper - zwingend als Idee, aber nur unvollkommen realisierbar (Oscar Bie, 1913) - aus der so emphatisch wie kontrastscharf ausgespielten Brisanz dramatischer Situationen, erregender individueller Konstellationen und dem Wirken starker Charaktere bezieht: große Oper eben!

Ostseezeitung 20.3.2017

 

R. Wagner - Tannhäuser oder der Sängerkrieg auf Wartburg - Theater Vorpommern 2016

Am Theater Vorpommern dagegen [ im Vergleich zur Inszenierung der Bayerischen Staatsoper Mai 2017] war im November ein "Tannhäuser" zu erleben, worin der Regisseur Horst Kupich etwas über den Glanz der Kunst im öden Alltag einer Hotelputzfrau erzählte und über Wolfram als mörderischen Intriganten, der Tannhäuser die Kreativität neidet. Dazu hörte man im Orchester unter der Leitung von Golo Berg, wie viel von der Konturschärfe Mendelssohns in diesem frühen Wagner steckt - enorme Kunstanstrengung in einem Theater, das vergangene Woche erst durch Abschluss eines neuen Haustarifvertrages die Insolvenz abgewendet hat, und allemal besser als dieser übersubventionierte Münchner Murks!

FAZ 23.05.2017 - Teil der Kritik zur Münchner  Inszenierung

 

Große Massen auf leichten Füßen zu halten - das ist eine Kunst für sich. Der vereinigte Chor des Theaters Vorpommern und der Oper Stettin sind eine beachtliche Masse. Die Choreinstudierung [...] hat vorzügliche Arbeit geleistet, [...] die Regie von Horst Kupich für Sicherheit und Klarheit gesorgt.[...] Dieser "Tannhäuser" am Theater Vorpommern bietet in vielerlei Hinsicht Grund zur Freude...

Opernwelt 1/2017

 

…heftig gefeierter Tannhäuser

Horst Kupich hat das Werk […] als Parabelfür einen Antihelden inszeniert, der lebens- und neugiergetrieben , aber wenig zielorientiert auf ergebnisoffener Pilgerfahrt zu sich selbst ist. […]Sein Leben scheint als Abfolge brisanter Situationen, doppelbödig als tagebuchartig aufgeschriebene Innenschau und real durchlebet, am Schluss nimmt Tannhäuser seine Schreibmaschine, wirft das Manuskript in die Menge – und geht: unheroisch, unerlöst, weiter suchend. Diesem Konzept entspricht ein symbolträchtiger […] Handlungsablauf: der schreibende Tannhäuser, eine bühnenbreite Türwand als Zugangsmöglichkeit zur zweiten Erlebnisebene, ein gebrechlicher Hirte in mahnender Alter-Ego-Funktion, karikierende Sichten auf die singenden Ritter, ein “Volksfest Sängerkrieg", der unerwartete Tod Elisabeths durch Wolfram und anderes mehr. […] Komplexhaftkonzentriert, gelingen Szenenfolgen von starken Gefühlshaftigkeit und großer Ausdrucksintensität.

Ostseezeitung 28.11.2016

 

G. Bizet - Carmen - Theater Vorpommern  2016

Horst Kupich verlegt das Geschehen weite weg von der Bizet’schen Geschichte[…]Soldaten und Schmuggler agieren Anfang der 30ger Jahre in Mexiko zur Zeit des US- Alkoholverbotes. […]diese Verlagerung trägt […]zur Entromantisierung bei, die dennoch im tödlichen Finale sehr berührt. Gleichzeitig betont die Inszenierung das Nebenthema Gewaltbereitschaft. Da wird zum heiteren Gesang ganz beiläufig ein Spitzel erdrosselt.

Ostseezeitung 15.03.2016

Eine gelungene, sehenswerte Inszenierung, die durchgängig mit sehr guten Sänger- und Schauspielleistungen überzeugte. Die Aufführung im ausverkauften Haus fand großen Anklang beim Publikum und wurde sehr herzlich aufgenommen. Das gesamte Ensemble hatte sich den langanhaltenden Applaus verdient!

Operapoint 05.04.2016



L.Janácek - Das schlaue Füchslein - Theater Vorpommern 2015

Janáceks "Schlaues Füchslein" ist am Theater Vorpommern als eindrucksvolle Teamleistung zu erleben

Die Inszenierung Horst Kupichs zentriert alles Geschehen um das Fragment einer neoklassischen Säule. Der Wald ist eher zu ahnen, sein Innenleben aber mit reichlicher Tierwelt äußerst präsent und lebendig (Bühne und Kostüm Jakob Knapp). Für die Protagonisten gilt: Alles Verhalten ist so ambivalent wie normal, egal, ob Liebesheirat zweier Füchse samt moderner „Anmache“, Statusdiskussionen mit Dackel und Hühnern oder des Försters phantomhafte Neigung zum Füchslein. Im Wald ist alles möglich, in der Oper auch. Und so ist die Selbstverständlichkeit der Präsentation geeigneter Anreiz, sich als Besucher zwischen skurriler Märchenhaftigkeit und Realität zu entscheiden oder die originelle Mixtur in diesem heiteren Stück mit traurigem Ausgang (Janácek) als solche zu genießen. Die Voraussetzungen sind gut: optisch fantasievoll, dramaturgisch einfallsreich und musikalisch mit jener vokalen wie instrumentalen prägnanten „Sprechmelodie“ – Gestik, die Janáceks Markenzeichen ist.

Ostseezeitung, 12.10.2015

 

W. A. Mozart - Cosi fan tutte - Theater Vorpommern 2015

Mozart im Heute - Plädoyer für Offenheit

Geht es hier doch um Moral, Konventionen und Tabu-Brüche, um neue, schmerzliche Selbsterkenntnisse und unerwartete Problemlösungen. Das ist auch die Sicht Horst Kupichs, der seine vorgestern in Stralsund auch auf offener Bühne immer wieder lautstark gefeierte Inszenierung als zeitlos gültig im Ambiente der vergangenen 50ger Jahre ansiedelt.[...],flott im Tempo und komödiantisch leicht, nicht ohne gelegentlichen drastischen Aktionismus, aber in sich stimmig [...],die Protagonisten (besitzen) deutliches Profil, was der Stringenz und Brisanz [...] zusätzlich Spannung verleiht, bis hin zur unerwarteten Katastrophe: Die arglistig getäuschten und und in ihren echten Empfindungen verletzten Mädels pfeifen auf Versöhnung - und gehen. Dies alles passt zu Mozart und prägt die mit stimmlicher Souveränität, Verve und expressiver Gestaltungskraft durchweg fesselnde Premiere.

Ostseezeitung 27. April 2015

Herrlich die Einfälle, die Wendungen und Lösungen.

Ostsee-Anzeiger 29. April 2015

 

W.A. Mozart - Die Hochzeit des Figaro - Theater Vorpommern 2015

Mozart gegeben, was des Mozarts ist

Mit der Aufführung von „Figaros Hochzeit“ überzeugte das Theater Vorpommern spielerisch und musikalisch.

Der (Mozart) war in Stralsunds Großem Haus übrigens sehr präsent: mit lockerem , natürlichem Spiel, einfallsreicher Choreographie, feinem Witz und jener Leichtigkeit, die stets spannungsvoll und nur scheinbar bloß „lustig“ ist. Überzeugend auch die Stringenz in der Abläufe, das hohe, nie hektische und von unauffälliger Dramatik bestimmte Tempo. […     ] auch musikalisch ein spannender Krimi mit schönstem Happy end!

Ostseezeitung 12. Mai 2014

 

B. Smetana - Die verkaufte Braut - Theater Vorpommern 2014

Komisches mit einer tieferen Bedeutung

Horst Kupich hat es inszeniert und sich den verdienten Erfolg nicht leicht gemacht. Will heißen: Konzentration auf eine von den Schöpfern intendierte charakteristische Mentalität und auf eine Handlung, die trotz einfachsten Strickmustern allerhand individuellen Sprengstoff bietet. Kupich akzentuiert individuelle Unterschiedlichkeiten, vermeidet den Eindruck bloßer Folkloreshow. Das ist immer auch – hier gelungen – Gratwanderung, denn vieles ist in dieser komischen Oper nicht wirklich komisch.[…]Rechtens setzt die Inszenierung nicht populistisch auf Typen, sondern auf Menschen sowie das Aus und Ab meist konfliktreich auszukämpfenden Lebens.

Ostseezeitung 17.März 2014

 

A. Zemlinsky - Kleider machen Leute - Theater Vorpommern 2013

Ein beglückendes Randrepertoire-Erlebnis in der Provinz.[...] Ganz publikumsfreundlich-naturalistisch erzählt Operndirektor Horst Kupich die parabelhafte Geschichte, differenziert in der Personenführung und durchaus mit hintersinnigem Witz: Wenn er beispielsweise aus den Philistern Philatelisten macht, die sich beim kollektivem Briefmarken-Lecken mächtig berauschen.

Opernwelt Juli 2013

(Es) entstand eine durchweg gelungene, vor Spielfreude strotzende Aufführung, die vom zahlreich erschienenen Stralsunder Publikum verdientermaßen mit langanhaltendem Applaus belohnt wurde.

Operapoint vom Son, 10. März 2013


Horst Kupich, seit 2012 Operndirektor des Theaters Vorpommern, zeigte in seiner komödiantisch-realistischen Inszenierung die spießbürgerliche Welt einer Kleinstadt, in der die Goldacher am Schluss ihre gutbürgerliche Maske fallenlassen und zur sensationslüsternen Masse werden.

Neuer Merker, Online vom Die, 21. Mai 2013

 

W.A. Mozart - Don Giovanni - Theater Vorpommern 2012

Die Konsequenzen in Horst Kupichs Inszenierung sind beträchtlich: eine verdichtete, stringente Handlung, viel Aktion, prägnante Personenzeichnung und dramatisch verschärfte Konflikte.[…] (Er) realisiert sich das Ganze in zweieinhalb ziemlich atemlosen Stunden.

OZ Kultur vom Mon, 1. Oktober 2012

Starke Auftritte, starker Beifall

Horst Kupich präsentiert mit seiner Inszenierung Don Giovanni als einen Kometen, der in eine erstarrte Gesellschaft einschlägt. Insgesamt war dies ein glänzender Auftritt des Musiktheaters.

Nordkurier vom Die, 2. Oktober 2012

Eine insgesamt sehr gelungene, kurzweilige und fröhliche Aufführung mit einem durchdachten Konzept. Alle Sänger überzeugen durch eine hervorragende schauspielerische Leistung und sehr gute Wortverständlichkeit.

www.operapoint.com vom Mon, 15. Oktober 2012

 

O. Nicolai - Die lustigen Weiber von Windsor - Landesbühnen Sachsen 2012

Hier spielen Ausstattung und Regie [...] zusammen. Selbst der Chor ist [...] effektvoll eingesetzt. Die Szene bekommt Stimmung und Ironie, der Witz ist hintergründig, der Kitsch gewollt und plötzlich klingt in Nicolai die Operngeschichte bis Wagner mit.

Sächsische Zeitung 20.3.2012

 

G. Puccini - La Bohème - Landesbühnen Sachsen 2011

[...] eine qualitativ überaus gelungene "Bohème"-Premiere [...] Das Opernglas Mai 2011

Kupich [...] führt die Sänger nach Text und Musik, gründlich und genau. Und findet zu einer berührenden , authentischen Geschichte. Die Sänger spielen ihre Figuren glaubwürdig [...].

So funktioniert Oper Sächsische Zeitung 11.04.2011

Stringente Bohème-Inszenierung in den Landesbühnen Sachsen - Klein und fein

adrem 20.04.2011

Die Radebeuler "La Bohème" (Regie: Horst O. Kupich) ist stimmig bis aufs so genannte I-Tüpfelchen. Darstellerisch wie auch stimmlich hevorragend besetzt.

Meißner Tageblatt 21.04.2011

 

L. Spohr – Faust - Landesbühnen Sachsen 2010

Der etwas andere Faust

Das Regieteam um Horst Otto Kupich hat sich bei seiner Inszenierung die Frage gestellt, was Fausts moralischer Absturz in die Hölle eigentlich bedeutet, und ist zu dem Entschluss gekommen, Fausts Fall als scheinbaren grenzenlosen Aufstieg auf der Karriereleiter zu deuten. So gewinnt er im Laufe des Stückes immer mehr an Macht und Reichtum, bis er am Ende einsam und isoliert in den obersten Chefetagen der Machtzentrale sitzt und dort seine persönliche Hölle erlebt. [...] Doch wie bei König Midas wird auch Faust das Gold zum Verhängnis. Im dritten Akt ist sein ganzer Körper vergoldet, bis er am Ende wie eine hässliche in Gold gewickelte Mumie zurückbleibt. [...] Alles in allem bleibt die  Aufführung folglich sowohl musikalisch, als auch szenisch ein großes Erlebnis, das am Ende mit lang anhaltendem Applaus des Publikums belohnt wird.

Online Musik Magazin 25.03.2011

 

L. v. Beethoven – Fidelio - Landesbühnen Sachsen 2009

[...] Regisseur Horst O. Kupich misstraut gründlich der oratorischen Befreiungs-Illusion, die Beethoven beabsichtigte. Der Minister dieser Inszenierung wird bereits in der Ouvertüre als Wendehals charakterisiert. Sein erlösender und zum Guten wendender Auftritt, in der theatralischen Funktion des Deus ex Machina, wird hier zur Farce. Er kann sich sicher sein: Florestan ist gebrochen, die Gefangenen wurde diszipliniert, und hintenrum kommt Pizarro wieder in Amt und Würden. Leonore begreift, dass sie hilflos alleine ist. Kupichs Botschaft vom immer wiederkehrenden Untergang revolutionärer Ideen, von der Korruption der Macht der Opportunisten, ist deutlich. Sie spiegelt historische Erfahrung.

Sächsische Zeitung 14.04.2009

[...] Regisseur Horst O. Kupich misstraut der Festtagsoper. In der bedrängenden Enge eines zeitlosen Gefängnisses[...] demontiert er Freiheits- und Erlösungspathos. Er inszeniert das in gewohnter Deutlichkeit. [...]

Dresdner Neueste Nachrichten 14.04.2009

 

G. Donizetti - Don Pasquale - Landesbühnen Sachsen - 2008

Die junge Hübsche bleibt überraschend doch beim Alten - Neue Lösung für altes Klischee

Kupich läßt zügig spielen, vermeidet aber Hektik und rutscht nicht in bloßen Klamauk ab, obwohl seine Figuren stilisiert sind.[...] Gut führt Kupich die vier durchgängig agierenden Personen, die allesamt keine Karikaturen, sondern Charaktere sind.[...] Großer, langer Beifall!

Sächsische Zeitung 13.10.2008

Mit einem so verschmitzten und sympathischen Don Pasquale[...] ahnt man in Gaetano Donizettis beliebter Oper, wie sie an den Landesbühnen über die Bühne geht, von Beginn an, dass da längst nicht alle Messen gelesen sein können. Man wartet nur darauf, dass der Spieß herumgedreht wird und der "Alte" zuletzt lacht. Der nämlich ist fit und pfiffig, hat vorgesorgt, und gut mit den Klischees von Bedürftigkeit und Pflegefall in Liebesdingen gespielt, solange bis ihm klar wurde, bedürftige Verlierer sind die anderen, ihm winkt - noch lange nicht zu spät - das Glück, ein Held zu sein, ein Opernheld. Immerhin, das schafft ja auch nicht jeder.

Dresdner Neueste Nachrichten 14.10.2008

 

C.M. v. Weber - Der Freischütz - Landesbühnen Sachsen - Felsenbühne Rathen 2008

Die neue Inszenierung von Webers "Freischütz" wird zum Sommerhit der Felsenbühne Rathen

 

Operndirektor Horst O. Kupich und sein Ausstattungsleiter Stefan Wiel spielen das Stück konsequent in der biedermeierlichen Entstehungszeit, sie erzählen die Geschichte klar, verzichten auf dramaturgische Gedankenspiele [...] Der Bilderrahmen, in gewaltigen Bruchstücken die Bühne fragmentierend und gleichzeitig verbindend, ist das zentrale Spielrequisit der Aufführung. Es ist der noch freie Rahmen der Ahnengalerie der Erbförster, es ist der Rahmen, in den sich Max zu passen sucht, mit unlauteren und daher vergeblichen Mitteln. Es ist der Rahmen, aus dem Agathe und Ännchen nicht herauskönnen, wohl auch nicht wirklich wollen. "Der Freischütz ist ein Publikumsmagnet.

Sächsische Zeitung 16.06.2008

In C.M. v. Webers Oper "Der Freischütz" prallen die Gegensätze aufeinander; die Unterordnung des Einzelnen unter die Macht, aber auch das Verlachen der Mächtigen durch die Untertanen. Daraus resultierende neue Konflikte selbstverständlich inbegriffen. Horst O. Kupich - Operndirektor der Landesbühnen Sachsen - als Regisseur des jüngsten [...] "Freischütz" für die Felsenbühne Rathen [...] hat dies sehr genau in seine Interpretation einfließen lassen. "Die Welt  muss romantisiert werden..." forderte seinerzeit Novalis. Wie recht er doch mit der Präzisierung dieser Worte hatte;"...dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein". Der neue "Freischütz" kann diese Maßgaben jederzeit erfüllen.

Dresdner Neueste Nachrichten 16.06.2008

 

A. Dvorak – Rusalka - Landesbühnen Sachsen 2008

Ausbruch aus dem Kinderzimmer

Die Landesbühnen Sachsen finden für Dvoraks "Rusalka" eine stimmige Interpretation

Horst O. Kupichs Regie und Stefan Wiels Ausstattung entdecken eine immer wiederkehrende Geschichte. Sie zeigen das Mädchen, das von Liebe erfüllt aus dem Vaterhaus hinaus will; die ebenso schmerzhafte wie zauberhafte Veränderung, die passieren muss, dass Kinderzimmer zerbricht.[...]Kupich und Wiel erzählen dabei auch die Geschichte der anderen. Vom Vater der leidend lernt loszulassen, von der Frau, die den Zauber durchführt, verbittert durch eigene Erfahrungen. Und natürlich vom

Prinzen, der selber flieht aus einer ihn bedrängenden Welt. Von seinen suchenden Schritten, von verführerischer Kraft erotischer Reize. Die Inszenierung interpretiert die poetischen Bilder, indem sie konkretisiert.[...]Doch wendet sich die Lesart nicht gegen die Musik. Sie deutet sie aus, manchmal fast schmerzhaft direkt.[...]. Großer, sich steigernder Applaus für einen anregenden Opernabend mit streitbarer Konzeption und in gelungener musikalischer Qualität.

Sächsische Zeitung 14.01.2008

 

G. Puccini – Tosca - Landesbühnen Sachsen 2007

Im Namen von Macht und Begierde gingen und gehen Menschen über Leichen. Unter den Augen von Staaten und Kirchen, der Kunst und der Liebe. - Mit diesem Bild betont Horst O. Kupich in seiner Inszenierung von Giacomo Puccinis "Tosca" an den Landesbühnen Sachsen am Ende noch einmal unübersehbar die Allgemeingültigkeit des blutigen Opernsujets. Konsequent hat er die entsprechenden Insignien schon vorher durch die drei Akte geführt, hat sie in Form weniger Versatzstücke den im Mittelpunkt stehenden Figurenkonstellationen beigegeben.

Dresdner Neueste Nachrichten 15.10.2007

 

L. Janácek - Das schlaue Füchslein -  Landesbühnen Sachsen 2007

Horst O. Kupich bleibt in seiner Regie zurückhaltend. Fügt er sonst seinen Produktionen gerne deutende Assoziationsangebote hinzu, lässt er hier Menschen und Tiere in der kleinen Theaterwelt ihrer Wege gehen, die freilich, wenn sie sich kreuzen, niemals ohne Folgen für das Gleichgewicht im empfindlichen Gefüge bleiben.[...]

Dresdner  Neueste Nachrichten 10.04.2007

 

W.A.Mozart - Cosi fan tutte - Landesbühnen Sachsen 2006

Regisseur Horst O.Kupich nahm den frischen Wind, der von den jungen Darstellern ausgeht, auf und erzählt die Geschichte über Treue und Untreue mit unkonventionellem Zugang. [...] In den Beziehungsgeschichten, [...] wenn die jungen Darsteller ganz bei sich sind, hat die Inszenierung ihre spannendsten Momente. Wie unterschiedlich die hier als großer Abschied gespielte Finalsituation von den einzelnen Sängern ausgestaltet wird, ist faszinierend.

Sächsische Zeitung 09.10,2006

Großer Jubel für eine absurde Treueprobe (Landesbühnentage in Stendal)

Horst Kupich hat Mozarts Dramma giocoso wirklich als dramatische Komödie inszeniert, in der die Wendung vom (bösen) Scherz bis hin zum Trauerspiel reicht.[...]

Im gesamten ersten Akt sieht man, dass alles Fassade, alles Spiel ist. Die Liebesduette der "richtigen" Paare bleiben kühl, der Abschied der angeblichen Krieger kommt einigermaßen lapidar daher und nur wieder Mozarts Musik weiß, was die Beteiligten noch nicht ahnen, dass es ein Abschied aus allem Gewohnt-Konventionellem ist.[...]

Im zweiten Akt ist alles anders. Die Frauen haben sich "über kreuz" entschieden, und nun kommen echte Gefühle ins Spiel.[...] Als sich die Maskerade auflöst, Reue und Verzeihung gesungen werden, wenden sich die Frauen unter Mozarts aufgesetzt-süßen Klängen ab und spielen nicht mehr mit. Alle haben die Wahrheit gefunden, aber den Frieden zerstört.

Volksstimme 14.03.2007

Glanzvolle "Cosi fan tutte" (Landesbühnentage Stendal)

Horst Kupich hat der verwickelten Geschichte um die getauschten verlobten Paare detailreiche szenische Einfälle zugeordnet, die die Handlung ohne vordergründige Aktualisierung zeitnah und zumindest möglich erscheinen lässt. Die szenische Turbulenz, die durch Don Alfonsos Wette mit  den beiden Bräutigamsoffizieren entsteht, stellt der Regisseur klar überschaubar auf die Bühne. Dabei sind die Spielverläufe genau auf den jeweiligen Punkt gebracht. [...] Spielwitz und gesangliche Ensembleleistung hatten dabei stets Gleichrangigkeit. [...]
In dieser Inszenierung stimmte alles.

Altmark Zeitung 14.03.2007

 

Eckehard Mayer/ Christoph Hein - Passage – Uraufführung  Landesbühnen Sachsen/ Synagoge Dresden 2006

Spannung bis an die Grenze des Erträglichen

Alle Personen sind von einer Erregung durchsetzt, die sie selbst kam ertragen können und die sich in einer stets präsenten psychischen und physischen Intensität des Spiels (ohne jedes Pathos) äußert.

[...] Der Sparsamkeit der musikalischen Mittel entspricht es auch, dass alle drei Akte in einem einzigen Bühnenbild (Gemeindesaal der Synagoge) gespielt werden und das sich die Riegie Horst Kupichs dem gleichen Sparsamkeitsprinzip unterworfen hat. Kupich ist nicht  der Verlockung erlegen, aus dem Kammerspiel große Oper machen zu wollen. Er hat nur wenig überhöht, sondern die Szenen so gebaut, dass sie real sein könnten, ohne flach zu werden.

Dresdner Neueste Nachrichten 6./.7. 5. 2006

Von der Konfrontation zur Solidarität

Kupich inszenierte da Stück im Gemeindezentrum der Dresdner Synagoge. Er ließ es in der Grundatmosphäre dieses quadratisch, asketisch anmutenden Raumes wachsen. Die Szene lag in der Mitte – das nur Tische und Stühle enthaltene Hinterzimmer eines Cafés.

Sächsische Zeitung 6./7. 5.2006

 

 A. Lorzing - Zar und Zimmermann - Landesbühnen Sachsen 2004

Engagement und Sinn für Figurenkomik[...]das Spiel um Liebe und Politik, um Missverständnisse und Eifersucht , um große Ideen und kleines Glück wird sehr glaubwürdig und genau in den Personenbeziehungen dargestellt [...].Ein junges Ensemble kann darstellerisch und stimmlich überzeugen, der Chor setzt mit seiner „Singschule“ ein en Höhepunkt..                                                                                                                           

DNN, 15.3.2004

 

W.A.Mozart - Don Giovanni - Landesbühnen Sachsen 2003

Commendia del`lart oder eben Volkstheater und sogar Puppenspiel, [...]. Und das soll dem ernsten Theater des „Don Giovanni“ entsprechen? Ganz und gar, den Mozart und sein Librettist [...] haben ihr Opus nicht umsonst Dramma giocoso bezeichnet. Horst O. Kupich [...] nimmt diese Bezeichnung wörtlich und bietet die Oper giocoso, fröhlich [...]. Es bleibt eine zeitgenössische Darstellung ohne erzwungene Aktualisierung.

DNN, 20.10.2003

„Dramma giocoso“ bezeichnete Mozart seinen „Don Giovanni“. Der neue Operndirektor der Landesbühnen Sachsen, Horst O. Kupich, hat darauf aufbauend das Stück mit viel Humor gespickt und mit szenischen Einfällen inszeniert. Dabei bleibt er schlüssig und nahe an Mozarts Musik.

Es gab langen Beifall für eine stimmige und ausgewogene Inszenierung, die klare, nachvollziehbare Geschichten bestens gesungen und musiziert erzählt.Mit viel Engagement agierte ein Spielfreudiges Ensemble, das mit schönen sängerischen Leistungen, vor allem aber mit überzeugender Figurengestaltung glänzte.                                                                                                         

Sächsische Zeitung 20.10.2003

 

R. Strauss - Ariadne auf Naxos - Magdeburg, TdL 2002

Sehr genau hat Regisseur Horst Kupich die Auftritte der komischen Truppe differenziert [...] ein komischer Einfall nach dem anderen wurde dezent gespielt, belebte die Szene, lenkt aber nicht von der großen Wandlung der Ariadne ab. [...] Bis in die Körpersprache hinein spürt man, ob sie ihre Darbietung spielen, oder unversehens in menschliche Berührung mit den Hauptfiguren geraten. Z.B. entwickelt sich unter der Hand zwischen Harlekin und der Primadonna eine ähnliche Berührung, wie zwischen Komponist und Zerbinetta. Das Meisterstück dabei ist die große Arie der Zerbinetta [...] kein koloraturgespicktes Zierstück, sondern eine kleine, sehr moderne Persönlichkeitsstudie. Noch nirgends habe ich diese Dinge so genau gearbeitet gesehen [...] Und bei aller Denk- und Feinarbeit kam der sozusagen operninterne Spaß auch noch zu seinem Recht, beispielsweise wenn sich Harlekine am dicken roten Wollfaden der Ariadne entlangarbeiten wie die Nornen in Wagners "Götterdämmerung". Zerbinetta folgt mit den Stricknadeln. Am Ende war ich erstaunt, wie spannend, hellsichtig und menschlich einleuchtend dieser zweite, viel heiklere Teil des Werkes inszeniert werden kann. Das ganze komplizierte Gedankengebäude Hofmannsthals war quasi mit Händen zu greifen.

MDR KULTUR, "TRIANGEL" 13.01.2002

 

L. Janácek - Das schlaue Füchslein - Halberstadt, NHS 2001

Horst Kupich [...] lässt die Handlung als einen Traum des Förster erscheinen - in der Tierwelt sind all die Freiheiten noch lebendig, die sich die Menschen längst abgewöhnt haben. [...] detailfreudige Kostümierung der Tiere (wurde) mit einer nach Magritte-Gemälden komponierten Bühne kombiniert, so dass das, was konkret aussieht, immer auch über sich hinausweist. So kommen die Kinder und die Erwachsenen gleichermaßen auf ihre Kosten.

Opernwelt Juni 2001

 

W.A. Mozart - Die Zauberflöte - Halberstadt, NHS 1999

Ein starker Tobak, der nicht grade berauscht, Er nimmt einem bisweilen die Luft. Man ringt nacht Atem und um (die) Fassung. Diese berührt insgesamt sehr, lässt nicht kalt. Sie verführt nicht zum lustvoll-lustigen Konsumieren. Wohl mehr zum inneren Opponieren, zum Gespräch über Werksicht und Wirkung. Eine Provokation, die aber interessiert angenommen wurde und über die Region hinaus Gemüter bewegen wird. Denn: Diese Fassung ist bei Kupich keine farbige beseelte Märchenwelt und Märchenzeit. Die Bilderwelt Schikaneder und Mozarts hat er radikal ausgemerzt. Die neun Natur- und Tempelbilder sind vom Ausstatter Michael Heinrich in eine einzige steingraue, verriegelt und verrammelte Psychiatrieeinrichtung verlegt.

Volksstimme 11.10.1999

 

R. Strauss – Salome - Halberstadt, NHS 1999

Die beeindruckende Ausstattung von F. Borisch hat einen idealen Rahmen für die Regie vorgegeben. Diesen hat Horst Kupich für eine durchdachte, immer schlüssige Personenregie zu nutzen gewusst und darin viele beeindruckende Szenen geschaffen, [...] eine überdurchschnittliche Aufführung.

Das Opernglas Januar 1999

 

G. Verdi - La Traviata - Halberstadt, NHS 1997

Horst Kupich hat die tragische Geschichte der Violetta Valery von allem romantischen Schlacken befreit und ihren sozialen Kern freigelegt [...] Das schnelle, wilde Leben der Todgeweihten belegt die Regie mit drastischen Mitteln [...] Den ernüchternden Verzicht auf Klischees ersetzt Kupich durch intelligente Figurenführung und durch Leitmotive, mit denen er die großen Gefühle und deren Entwertung im Amüsement beschreibt.

Mitteldeutsche Zeitung 07.10.1997

 

W.A. Mozart - Don Giovanni - Halberstadt, NHS 1996

Mit den naiven Mitteln des Kasperletheaters führt Regisseur Horst Kupich Mozarts "Don Giovanni" auf [...] die heiteren Aspekte (werden) in den Vordergrund gestellt.

Orpheus Februar 1997

Horst Kupich hat theaterhistorisch die Operparallele zu Commedia dell'arte aufgemacht und kräftig bedient. man wird so nicht in das Korsett des Mitrichtenden gepresst. [...] Das Rasante Spiel hat Horst Kupich mit Kristina Biedermanns Ausstattung noch rasanter gemacht.

Volkstimme 26.01.1997

 

R. Strauss - Der Rosenkavalier - Halberstadt, NHS 1996

"VIEL GEWAGT - UND GEWONNEN"

Orpheus Juli 1996

 

P. Hindemith - Cardillac - Halberstadt, NHS 1995

In Halberstadt...,gelang Horst Kupich durch glaubwürdige Personenregie eine sehr dichte, spannungsvolle Inszenierung [...] - der Chor war darstellerisch beeindruckend.

Orpheus April 1995